Verbrennt die Sonne nicht nur manches Gemüt, sondern etwa auch die elektrischen Leitungen? Die Spanier scheinen in dieser Beziehung wohl eher eine lange zu haben und teilweise auch auf ihr zu sitzen. Auf der Leitung natürlich, denn das Problem liegt nicht an der Hitze sondern an der Möglichkeit ihr zu entfliehen: Coole Kühle durch Klimaanlage. Die Anzahl der Apparate ist im Vergleich zu 2004 um eine Million auf 2,8 Millionen angestiegen und somit auch der Stromverbrauch.
Besonders gefährdet sind die Urlaubsregionen rund um Murcia-Alicante, Málaga, Sevilla-Cádiz, Jaén-Cordoba und Girona. Hier befinden sich etwa 83% der Klimaanlagen ganz Spaniens. Laut des staatlichen Energiesparinstitutes Idae werden in im Sommer in den Stoßzeiten circa 3.200 Megawattstunden für den Betrieb der Klimaanlagen benötigt. Das entspricht der Produktion von acht herkömmlichen Kraftwerken oder 2½ Atomkraftwerken.
Spanien hat schon jetzt die Prognosen für das Jahr 2008 übertroffen. Andalusien liegt bereits über dem vorhergesagten Verbrauch für 2011. Idae-Generaldirektor Javier García kritisiert die Stromerzeuger: "In Frankreich ist es verboten, dass die Stromerzeuger den Konsum fördern. Bei uns finanzieren die Konzerne den Einbau von Klimaanlagen in den Haushalten und verschenken Gratisstrom an Privatunternehmen, um ihren Marktanteil zu erhöhen. Hier geht es zu wie im Dschungel, hier gibt es kein Gesetz."
Durch enorme Modernisierungsmaßnahmen und bessere Infrastruktur ist die Situation zwar schon deutlich verbessert worden, aber der Strom kann dennoch im Sommer knapp werden. Und dann schwitzt man auch trotz Klimaanlage…
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Auswandern nach Spanien 2.