Da die Gewerkschaften in Irland immer noch großen Einfluss haben, werden die Löhne oftmals auf einer gemeinschaftlichen Basis ausgehandelt und sind daher in den verschiedenen Industriezweigen größtenteils gleich.
Die regionalen Gehaltsunterschiede in Irland sind im Allgemeinen geringer als die Unterschiede zwischen verschiedenen Industriebereichen. Früher waren die bestbezahlten Branchen die Minenarbeit und die chemische Industrie. Heutzutage genießen Arbeiter im IT- und Finanzservicesektor die höchsten Gehälter, auch wenn die Arbeit in der chemischen und pharmazeutischen Produktion ebenfalls gut entlohnt wird.
Andere überdurchschnittlich bezahlte Branchen sind Kommunikation (inklusive Telekommunikation und Transport); Lebensmittel-, Getränke- und Tabakverarbeitung; Herstellung medizinischer Einrichtungen; Öl- und Gasgewinnung (es gibt einen besonders hohen Bonus für die erste Person, die Öl in Irland findet!); und Konstruktion. Zu den am schlechtesten bezahlten Bereichen gehören Materialproduktion (inklusive Metall, Plastik, Textil, Gummi, Leder, Glas und Keramik), Druck- und Verlagsarbeit, elektrisches und elektronisches Ingenieurwesen sowie Vertrieb.
Größere Unternehmen zahlen im Normalfall besser als kleinere, die ebenso oftmals erwarten, dass Angestellte länger arbeiten. Für den selben Job können Sie in einer Firma mit über 500 Angestellten bis zu 30% mehr Lohn erwarten als in einer Firma mit weniger als 50 Arbeitern. Bezüglich der Abteilungen verdienen die Abteilungsleiter in der Produktion und Herstellung am meisten, gefolgt von IT, Verwaltung, Marketing oder Vertrieb und Finanzen und Buchhaltung.
Gehälter in niedrigeren Positionen werden bestimmt durch Tarifverhandlungen und den jährlichen Zuwachs, der von nationalen Lohnabkommen bestimmt wird. Das neuste Abkommen, genannt Partnership 2000, hat eine Reihe von Steuerermäßigungen eingeführt, was das Nettoeinkommen innerhalb von drei Jahren um bis zu 14 Prozent steigerte.
Arbeitszeiten und Überstunden
Iren sind im Allgemeinen keine Workaholics – dafür schätzen sie das gesellschaftliche Leben zu sehr. Die meisten Iren weder am Wochenende arbeiten, wenn etwas bis Montag warten kann, noch werden sie Überstunden machen oder einen Zweitjob annehmen, wenn es nicht notwendig ist. Ein Arbeitstag in einem irischen Büro geht von 9 Uhr bis 17.30, mit einer Stunde Mittagspause, meistens zwischen 12 und 14 Uhr. Viele Büros, inklusive Regierungsämtern, sind zwischen 12.30 und 14 Uhr geschlossen.
Die durchschnittliche irische Arbeitswoche beträgt 39 Stunden. Die gesetzliche Höchststundenzahl liegt bei 48 Stunden (beachten Sie, dass dies der Durchschnitt von vier Monaten ist, also könnten Ihre tatsächlichen Arbeitszeiten deutlich schwanken). Die Arbeitszeiten werden von EU-Richtlinien bestimmt, durch die Sie alle 24 Stunden mindestens 11 Stunden durchgehende Pause und mindestens eine Pause täglich bei einem Arbeitstag über sechs Stunden zugesprochen bekommen. Sie haben ebenso das Recht auf 24 Stunden durchgehende Pause jede Woche. Arbeitgeber müssen ihr Personal für Sonntagsarbeit entschädigen (d.h. mehr zahlen als sonstigen Tagen). Als Nachtarbeiter bekommen Sie eine gratis Gesundheitsuntersuchung bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sowie in regelmäßigen Abständen nach der Arbeit.