Neben den üblichen deutschen Sendern wie ARD, ZDF, WDR und den Privaten gibt es zusätzlich noch ORF 1 und ORF 2 sowie ATVplus, die per Satellit aber nur mit einem geeigneten Satellitenreceiver zu empfangen sind. Unser deutsches, digitales Modell ermöglicht diesen Empfang nicht. Und so können wir zwar die Lokalzeit Südwestfalen aus Nordrhein-Westfalen in hervorragender Qualität empfangen, müssen aber derzeit noch bei den lokalen ORF-Nachrichten aus unserem österreichischen Bundesland auf einen schlechten Empfang per Zimmerantenne umschalten.
Auch das Zeitalter des digitalen Fernsehens DVB T (Digital Video Broadcasting Terrestrial) hat in Österreich unlängst vor wenigen Wochen begonnen - vor allen Dingen in den großen Städten. Vom Jahr 2007 an sollen aber auch alle anderen Regionen DVB T Schritt für Schritt per Antenne empfangen können. Wie lange diese Umstellung dauern wird, vermag wohl heute noch niemand genau zu sagen. Wenn sie aber vollendet ist, benötigt man keinen Kabelanschluss und keine Satellitenschüssel mehr, sondern nur noch eine so genannte Set Top Box, ein Zusatzgerät also, dass die Signale von der Zimmer- oder Dachantenne umwandelt und auf dem herkömmlichen TV-Gerät ausgibt.
Denn natürlich gibt es auch in Österreich noch immer Häuser, die nur mit einer ganz normalen Hausantenne ausgerüstet sind. Allerdings sieht man diese Technik auch hierzulande inzwischen als auslaufendes Modell an, zumal über einen solchen Antennenanschluss natürlich derzeit nur eine begrenzte Anzahl an TV-Programmen zu empfangen ist.
Die österreichische GEZ
Und wer gedacht hat, dass er in Zukunft ohne Gebühren Fernsehen schauen kann, der hat sich leider getäuscht. In Österreich heißt die „GEZ“ „GIS“ - Gebühren Info Service. Alle Geräte, mit denen Radio- und Fernsehprogramme empfangen werden können, müssen auch in der Alpenrepublik angemeldet werden. Die Gebühr setzt sich zusammen aus der Radio- und Fernsehgebühr, dem Programmentgelt, dem Kunstförderungsbeitrag und der Landesabgabe, die je nach Bundesland unterschiedlich hoch ist. Aus diesem Grund sind in der Steiermark und in Kärnten die monatlichen GIS-Gebühren mit derzeit 21,88 Euro am höchsten, in Vorarlberg und Oberösterreich mit 17,18 am günstigsten.
Anmelden kann man sein Radio- und Fernsehgerät bequem per Internet, aber es gibt auch eine Service-Hotline, die Rufnummer lautet 0810 00 10 80. Sie ist montags bis freitags von 8 bis 21 Uhr und samstags von 9 bis 17 Uhr geschaltet. Auch gibt es Service-Center der GIS, allerdings nicht in allen Bundesländern. Anmeldeformulare sind aber auch bei den Raiffeisenbanken, im Postamt, den Gemeindeämtern und an anderen Stellen erhältlich.
Die Zahl der Schwarzseher konnte im Jahr 2006 in Österreich übrigens auf drei Prozent reduziert werden. Damit liegt Österreich deutlich über dem europäischen Schnitt, der momentan bei sieben Prozent liegt. Die GIS-Mitarbeiter vor Ort nehmen natürlich auch Kontrollen vor und können eines Tages unangemeldet vor der Tür stehen. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.orf-gis.at.
Unter gewissen Voraussetzungen kann man sich von der GIS-Gebühr befreien lassen. Dazu muss sich der Betroffene zuvor aber bei der GIS angemeldet haben.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und Arbeiten in der Österreich.