Studien zufolge sind mehr als die Hälfte der nationalen Studierenden nicht abgeneigt, eine Arbeit außerhalb von Deutschland anzunehmen. Denn der Auslandsaufenthalt macht sich perfekt im Lebenslauf, schult fachliche und persönliche Kompetenzen und gibt tiefe Einblicke in eine fremde Kultur.
Wer sich nun allerdings dafür entscheidet, die deutschen Gefilde hinter sich zu lassen, sollte sich mit den Gepflogenheiten auf dem anvisierten Arbeitsmarkt vertraut machen.
Nicht immer können die gewünschten Stellenangebote in Zeitungsannoncen, Jobportalen etc. gefunden werden. Ist dies der Fall, bietet es sich an, ein Risiko einzugehen. Mit einer Initiativbewerbung kandidiert man für eine Stelle, ohne einen Wettkampf mit der Konkurrenz führen zu müssen. Dadurch ist es möglich, die eigenen Qualifikationen besonders in den Vordergrund zu rücken und die eigenen Chancen zu erhöhen. Das birgt jedoch auch bestimmte Risiken, da nicht gewährleistet ist, dass das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt Bedarf an einer zusätzlichen Arbeitskraft hat.
Es sollte berücksichtigt werden, dass man im Ausland nicht sehr weit mit einer deutschen Bewerbung kommt. Aus diesem Grund müssen Kandidaten, die sich beispielsweise für einen Job in London oder Dublin interessieren, die einzelnen Bestandteile der Bewerbungsmappe übersetzen und auf den neusten Stand bringen. Dies ist mit online Tools heutzutage ganz leicht möglich. So kann man in nur wenigen Minuten einen Englischen CV erstellen und das Bewerbungsschreiben anfertigen. Die Programme importieren dafür die benötigten Informationen aus Ihren Dokumenten und übertragen Sie in die englische Sprache. Das Design kann mithilfe der unzähligen Templates variiert und individualisiert werden.
Darüber hinaus gilt es zunächst, detaillierte Informationen über den Auslandsjob einzuholen. Während Deutschland über ein sehr flexibles System verfügt, gehen andere Länder strenger vor. Bewerber müssen spezifische Qualifikationen und Kompetenzen vorweisen, um überhaupt für den Job infrage zu kommen. Hat Ihr Wunschunternehmen momentan keine Inserate veröffentlicht, werfen Sie doch einfach mal einen Blick auf die Konkurrenz. Die allgemeingültigen Voraussetzungen für Ihr berufliches Feld können Sie an ähnlichen Stellenausschreibungen ablesen.
Weiterhin ist es auch wichtig zu wissen, dass sich die Ansprüche an Bewerbungen in verschiedenen Ländern erheblich unterscheiden können. Was in Italien gang und gäbe ist, gilt möglicherweise in Norwegen als Tabu! Wenn Sie sich also nicht selbst Steine in den Weg legen möchten, sollten Sie vor dem Bewerbungsprozess ausgiebige Recherchen zu den Inhalten der Bewerbungsmappe im Zielland anstellen. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Schnittstellen und Gegensätze von englischen und deutschen Bewerbungen vor.
Im Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten wird großer Wert darauf gelegt, Diskriminierungen auszuschließen. Aus diesem Grund wird auf das Bewerbungsfoto verzichtet und auch die persönlichen Angaben wurden deutlich reduziert. Es muss lediglich der Name, die Anschrift, die Telefonnummer und die E-Mail-Adresse vermerkt werden.
Zusätzlich bricht man das Anschreiben auf ein Minimum herunter, da das Hauptaugenmerk auf dem Lebenslauf liegt. Dieser sollte mit sehr viel Präzision erstellt werden und ausführliche Informationen über den schulischen und beruflichen Werdegang enthalten. Zu Beginn des Dokuments werden die career objectives gelistet und die Reihenfolge ist genau umgekehrt zum deutschen Lebenslauf.
Außerdem können die Briten nur sehr wenig mit Anlagen anfangen. Stattdessen sind Referenzen ehemaliger Arbeitgeber oder Lehrkräfte ein absolutes Muss! Stellen Sie sicher, deren Kontaktinformationen zu vermerken, da die Arbeitgeber sich gerne über Sie erkundigen!
Trotz all der Unterschiede stimmen die englische und die deutsche Bewerbung dann doch einigen Punkten überein:
Hier gehts zu Job Offerten für Auswanderer in Großbritannien.
Bildquelle: Pixabay - un-perfekt, 26.05.2021, https://pixabay.com/de/photos/karte-globus-welt-erde-plan-3656375/