Wer sich vorübergehend oder dauerhaft, z.B. zum Arbeiten oder Studieren in Deutschland aufhält, muss sich über den passenden Versicherungsschutz Gedanken machen. Welche Risiken dabei abgesichert werden müssen bzw. sollten, ist grundsätzlich von vielen Faktoren abhängig.
So bestimmen u.a. die Art und Dauer des Aufenthalts, das Herkunftsland sowie die jeweilige Risikopräferenz der Betroffenen, welche Policen ins individuelle Versicherungsportfolio aufgenommen werden müssen. Grundsätzlich gelten die allgemeinen sozialrechtlichen Bestimmungen in Deutschland auch für Einreisende aus dem Ausland. Angesichts des vielfältigen Angebots an Versicherungsverträgen, ist es enorm schwierig die passenden Produkte herauszufiltern. Experten können jedoch dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.
In Deutschland sind etwa 250.000 Vermittler von Versicherungsverträgen tätig. Dabei ist zwischen folgenden drei Arten von Experten zu unterscheiden:
Es kann vorteilhaft sein, sich mehrere Vorschläge von möglicherweise passenden Tarifen machen zu lassen, um so aus mehreren Alternativen eine Entscheidung treffen zu können. Wem eine unabhängige Beratung wichtig ist, sollte sich an einen Honorarberater wenden. Der Bundesverband der Versicherungsberater stellt auf seiner Homepage eine Liste mit Experten in der Nähe bereit. Eine umfassende Liste aller Versicherungsvermittler bietet auch das zentrale Online-Register des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK). Des Weiteren bieten Verbraucherzentralen der jeweiligen Bundesländer entsprechende Beratungsleistungen gegen eine Gebühr an.
Der Abschluss spezieller Personen- und Sachversicherungen ist in Deutschland grundsätzlich freiwillig. Eine wichtige Ausnahme bildet jedoch die Absicherung des Gesundheitsrisikos. Egal zu welchem Zweck und in welchem Zeitraum der Aufenthalt in Deutschland stattfindet, der Nachweis einer Krankenversicherungund Pflegeversicherung ist für alle obligatorisch. Wer in Deutschland arbeitet (Ausnahme: Minijobs), wird zudem meist auch in den anderen Sozialversicherungszweigen versicherungspflichtig. Ebenso ist die Kfz-Haftpflichtversicherung für alle Autofahrer vorgeschrieben. Mitunter kann auch eine Berufs- oder Tierhalterhaftplichtversicherung notwendig werden.
Die Absicherung in der privaten Krankenversicherung (PKV)kommt u.a. für Studenten, Arbeitnehmer mit einem bestimmten Einkommen oder für Stipendiaten aus dem Ausland in Frage. Um unter den zahlreichen Unternehmen mit hunderten Tarifen ein geeignetes Produkt zu finden, das nicht nur in Kostenfragen überzeugt, sondern auch auf die persönlichen Lebensumstände zugeschnitten ist, sollte in jedem Fall ein Vermittler oder Berater konsultiert werden. Auch im Bereich der Zusatzversicherungen können die Experten nützliche Tipps geben. Grundsätzlich stellen die privaten Anbieter individuelle Versicherungslösungen für Menschen aus dem Ausland bereit. So existieren beispielsweise spezielle Tarife für AuPairs oder Personen, die sich für Zwecke der Weiterbildung weniger als zwölf Monate in Deutschland aufhalten. Je nach Aufenthaltsdauer bieten die Versicherer meist gestaffelte Beiträge an.
Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherungen unterscheiden sich die Leistungen dagegen lediglich im Bereich der Zusatzleistungen und Wahltarife. Aber auch hier kann ein umfassender Vergleich durch einen Experten sinnvoll sein. Bei Fragen zur Sozialabsicherung können sich Betroffene zudem an den Bund der Auslandserwerbstätigen (BDAE) wenden.
Seit 2011 finanziert die private Krankenversicherung ein spezielles Beratungsangebot für Menschen mit Migrationshintergrund, um Sprachbarrieren und andere Hindernisse im deutschen Gesundheitssystem zu überwinden. Das Angebot richtet sich bisher an Menschen aus der Türkei oder Russland. Sie können sich online auf der Seite der Unabhängigen Patientenberatung Deutschlands (UPD) in ihrer Muttersprache informieren und erhalten telefonisch einen entsprechenden Ansprechpartner.
Quelle: 1A Verbraucherportal - Unter www.experten.net können verschiedene Versicherungsberatungen angefordert werden.