Studium in Ungarn

Universitäten und Fachhochschulen

Das ungarische Hochschulwesen umfasst Universitäten und Fachhochschulen („colleges“), wobei die Ersteren einen hohen Standard an theoretischem Wissen vermitteln. Fachhochschulen vermitteln in kürzerer Zeit mehr praktisches Wissen.

Die kirchlich geführten Hochschulen, die seit 1990 gegründet werden durften, bieten neben theologischen Fächern auch andere Fächern an, z.B. im Bereich der Lehrerausbildung oder der Verwaltung.

Insgesamt gibt es 62 Hochschulen in Ungarn: 17 staatliche Universitäten und 13 staatliche Fachhochschulen sowie 26 konfessionell geführte Einrichtungen und 6 private Stiftungen. Durch Studentendarlehen soll das Studiu für alle jungen Leute möglich gemacht werden.

Studiengebühren in Ungarn

Studenten, die kein staatliches Stipendium bekommen, müssen für ihre gesamten Studienkosten selbst aufkommen. Die Studiengebühren betragen je nach Studienfach zwischen 400 US-Dollar (Jura) und 2.400 (Medizin).

Staatlich unterstützte Studenten bezahlen diese Gebühren nicht. Die Institute erhalten je nach Anzahl der staatlich geförderten Studenten eine bestimmte Summe für die Stipendien, die sie dann nach eigener Verantwortung vergeben. In der Regel werden 80 % der Summe nach Leistung und 20 % nach sozialem Hintergrund vergeben. Zudem gibt es einen Zuschuss für Bücher, die für das Studium erworben werden müssen. Für einen Platz im Studentenwohnheim muss ein Viertel der Wohnkosten von den Studenten selbst gezahlt werden.

Studiengebühren für ausländische Studierende

Ausländische Studierende müssen für ein Hochschulstudium in Ungarn Gebühren zahlen, die je nach Hochschule variieren. Bei fremdsprachigen Studiengängen (Deutsch oder Englisch) müssen Sie bis zu 10.000 € pro Jahr Studiengebühren zahlen. Für mehr Informationen hierzu erhalten Sie an Ihrer Hochschule.

Das akademische Jahr

Das akademische Jahr ist in zwei Semester eingeteilt. Das Herbstsemester beginnt im September und dauert 14 bis 15 Wochen. In dieser Zeit finden Vorlesungen, Seminaren und Praktikas statt. Die darauf folgende sechs Wochen sind für Examen vorgesehen.

Das Frühlingssemester dauert von Anfang Februar bis Ende Mai und hat ebenfalls im Anschluss an die 14 bis 15 Wochen Vorlesungen eine sechswöchige Prüfungsperiode.

Die Wochenstundenzahl kann je nach Fachrichtung zwischen 40 Stunden (Mediziner, Grundschullehrer) und 20 Stunden (Sozialwissenschaftler) schwanken. Insgesamt sollte der Arbeitseinsatz eines Studenten ca. 900 Stunden pro Semester betragen, darin eingeschlossen die individuellen Leistungen außerhalb der Vorlesungszeit.

Anerkennung der ECTS Punkte und Fördermöglichkeiten

Seit September 2003 sind alle ungarischen Hochschulen verpflichtet, Studienleistungen mit dem europäischen Kreditpunktesystem ECTS zu bewerten. 60 Kreditpunkte entsprechen einem Studienjahr. Zudem haben ungarische Studenten genau wie anderen Studenten der EU die Möglichkeit ihr Auslandssemester durch ERASMUS und andere europäische Förderprogramme zu finanzieren.

Ungarische Hochschulabschlüsse

Die ungarische Bezeichnung für den Fachhochschulabschluss lautet fõiskolai oklevél“ und entspricht ungefähr dem Bachelor, während der Abschluss an einer Universität, egyetemi oklevéldem Master zugeordnet werden kann. Der neu eingeführte ungarische Doktorgrad „PhD“ entspricht dem international anerkannten „PhD".

Folgende akademische Grade können erworben werden:

Zulassung an ungarischen Hochschulen

Die Zulassung zum Studium ist kompliziert: Abiturzeugnis, ein Aufnahmetest in zwei Fächern im Rahmen einer Zulassungsprüfung (mündlich und schriftlich) sowie die Durchschnittsnote der letzten 3 Schuljahre werden bei der Entscheidung herangezogen.

Die Zulassung basiert auf einem 120-Punkte-System: bis zu 60 Punkte kann der Bewerber aus dem Sekundarbereich in Form guter Noten „mitbringen“, weitere maximal 60 Punkte können bei der eigentlichen Aufnahmeprüfung, die schriftliche und mündliche Anteile enthalten kann, erreicht werden.

Deutsche Universität in Ungarn

Andrássy Universität ist ist eine private Universität mit Sitz in Budapest. Seit dem 2. September 2002 arbeitet diese Universität als erste deutschsprachige Universität im nicht deutschsprachigen Mitteleuropa.


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