Das Bankwesen in Portugal ist nicht wieder zu erkennen, seit im letzten Jahrzehnt die Anzahl der Banken und deren Zweigstellen enorm angestiegen ist. Gleichzeitig gab es in den letzten Jahren viele Übernahmen und Fusionen.
Banken in Portugal sind normalerweise sehr profitabel. Es gibt zwei Haupttypen von Banken: Verrechnungsbanken und Sparkassen (caixas). Die größten Bankengruppen umfassen die Banco Commercial Portuguese (welche die Banco Português do Atlântico besitzt), Champalimaud Group (beinhaltet die Banco Totta e Açores und die Banco Pinto e Sotto Mayor) sowie die Banco Espiríto Santo Group (welche die Banco Espiríto Santo e Comercial de Lisboa beinhaltet). Die großen Banken machen mehr als 80 Prozent des Marktanteils aus.
Portugals größte Kreditgesellschaft, gemessen an den Gesamtanlagen, ist die staatliche Sparkasse Caixa Geral de Depósitos. Alle portugiesischen Banken sind in den Gelben Seiten unter Bancos aufgelistet.
Seit der Revolution von 1974, und noch wichtiger, seit dem Beitritt in die EU 1986, haben sich die Banken Portugals aus mittelalterlichen Verhältnissen befreit und arbeiten nun effizienter. Der Bankverkehr wurde in den letzten Jahren hochgradig automatisiert, obwohl die portugiesischen Banken im Vergleich mit den Banken in vielen anderen EU-Ländern immer noch frustrierend langsam arbeiten.
Überall dort, wo Menschen miteinbezogen sind, sind die portugiesischen Banken noch recht rückständig. Hinsichtlich des elektronischen Zahlungsverkehrs können sie allerdings mit anderen europäischen Ländern mithalten, und ihre Geldautomaten gehören zu den besten der Welt.
In den letzten Jahren wurden Bank-“Zweigstellen” in Supermärkten eingerichtet und Portugal hat das am weitesten entwickelte Supermarkt-Bank-Netzwerk Europas (z. B. schloss sich die Banco Portuguese do Atlantico mit der Jeronimo Martins’ Retail Group zusammen, um Zweigstellen namens Expresso Atlantico in Pingo Doce und Feira Nova Supermärkten und Einkaufszentren zu eröffnen). Die Supermarkt-Außenstellen beruhen auf Telefonbanking.
Es gibt auch einige ausländische Banken, die in Portugal operieren, auch wenn es weniger als in den meisten anderen europäischen Ländern sind. Ausländische Banken gibt es in Lissabon und teilweise auch in Porto, in anderen Städten gibt es, abgesehen von der Algarve, nur wenige Zweigstellen. Ausländische Banken sind u.a. Barclays, Citibank und Deutsche Bank.
Die meisten Banken haben montags bis freitags von 8.30 bis 15 Uhr geöffnet (in kleineren Städten von 8.30 bis 14.45 Uhr und von 13 Uhr bis 15 Uhr), und sind an den Wochenenden und Feiertagen geschlossen. In Lissabon und manchen Urlaubsgebieten an der Algarve haben manche Zweigstellen bis abends geöffnet, um Geld umzutauschen.