Lage Ihrer Immobilie in Frankreich

Erreichbarkeit & Flutgefährdung

Heute noch joggen Sie morgens zur Boulangerie, um Ihr Baguette und frische Croissants zu holen. Wie lange noch? Richtig, mit dem Auto geht es auch – wirklich immer? Und wenn Sie mal krank sind?

Hoffentlich haben Sie einen guten Nachbarn! Vergewissern Sie sich bei der Auswahl Ihres Grundstücks, welche Versorgungseinrichtungen in welcher Entfernung angesiedelt sind. Wie weit ist es bis zu den nächsten Geschäften, die Ihnen die Dinge des alltäglichen Bedarfs sicherstellen? Wie weit ist es zum nächsten Allgemeinarzt, zum nächsten Krankenhaus? Verlassen Sie sich nicht auf Nachbarn, wenn Sie Ihr Auto mal in die 10 km entfernte Werkstatt bringen müssen. Kommen Sie mit dem Bus zurück? Wie häufig fährt ein Bus? Sind 10 km eine Tagesreise?

Nicht jeder will sich in den dicht besiedelten Regionen der Côte d’Azur oder an den Küsten des westlichen Mittelmeers ansiedeln. Die Ruhe und ländliche Stille hat natürlich Ihren Reiz – aber: siehe oben.

Mancher war entsetzt über die Ruhe, die im Winter herrschte, und war plötzlich gar nicht mehr begeistert, dass er seine Zelte in Deutschland komplett abgebrochen hatte. Also: Schauen Sie sich Ihr zukünftiges Umfeld auch zu anderen Jahreszeiten an.

Flutgefährdete Gebiete in Frankreich

Erinnern Sie sich noch an die Bilder des Herbstes 2003? Avignon, Montpellier, Arles und große Landstriche rechts und links der Rhône unter Wasser. Wer denkt denn schon daran, wenn er die Autoroute du Soleil nach Süden fährt?

Hochwasser in der Altstadt von Avignon – da haben wir doch im Sommer noch gesessen, unseren Rotwein getrunken und gut gegessen...Immer wieder in der Vergangenheit haben solche Katastrophen vor allem den Süden und auch sehr häufig den Westen Frankreichs heimgesucht.

Die Vorsorge für solche Naturkatastrophen beruht in Frankreich auf dem sog. Plan de prévention des risques naturels prévisibles – PPR. Noch nicht alle Kommunen in Frankreich sind mit einem solchen Plan ausgestattet. Ist er bereits vorhanden, finden Sie ihn als Anhang im Plan d’occupation des sols – POS. Das ist in Frankreich der Bebauungsplan, in Zukunft Plan local d’urbanisme – PLU genannt. Dort können Sie nachlesen, ob unbebaubare Zonen oder Zonen mit bestimmten Auflagen ausgewiesen sind.

Viel besser: Erkundigen Sie sich dort, wo Sie sich niederlassen wollen, nach solchen Ereignissen. Lassen Sie sich nicht von Rinnsalen im Sommer täuschen. Häufig werden diese Rinnsale im Herbst und im Frühjahr zu ausgewachsenen, manchmal gefährlichen Flüssen. Rechnen Sie nicht damit, dass ein Immobilienmakler Sie darüber aufklärt. Halten Sie die Augen offen! Achten Sie auf Hochwassermarken an Gebäuden, besuchen Sie einmal das kleine Heimatmuseum, stellen Sie Fragen. Wenn Sie sich ein Haus kaufen, achten Sie auf Wasserränder im Keller. Häufig wird der Keller, sofern überhaupt vorhanden, nach einem Wassereinbruch nicht großartig renoviert.

In Frankreich wurden in den letzten Jahrzehnten im Bereich der Hochwasservorsorge große Sünden begangen. Zu nahe am Fluss gebaut, Baugebiete zu nahe am Fluss erschlossen, kein Hochwasserschutz usw. Aber nachher ist alles zu spät. Am einfachsten haben Sie es, wenn Sie eine Baugenehmigung beantragen. Im Falle der Baugenehmigung muss die Baubehörde Sie über solche Risiken informieren, sprich: über den hoffentlich vorhandenen PPR. Bei einer bestehenden Immobilie könnte es Ihnen passieren, dass Sie bald enteignet werden. So wurden 1996 im Départment Isère die Eigentümer von 90 Häusern aufgrund des PPR enteignet und umgesiedelt bzw. entschädigt.

Ein guter Berater wird Ihnen auch zu diesem Thema Antworten geben können. Sie können sich auch vorab im Internet unter www.prim.net  informieren.

Dieser Artikel ist ein Auszug aus Immobilienerwerb in Frankreich. Klicken Sie hier, um ein Exemplar zu bestellen.


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