Einen Job in Italien aufzunehmen beschleunigt nicht nur die Persönlichkeitsbildung und befriedigt die Entdeckungslust, sondern qualifiziert auch jede Führungs- und Fachkraft: Sie erschließen dabei neue Absatzmärkte und erweitern ihr persönliches Einsatzgebiet.
Je universeller sie dann einsetzbar sind, desto mehr Chancen ergeben sich, die eigenen Vorlieben auszuleben. Sobald die Kernkompetenzen zur Aufnahme eines Berufs in verschiedenen Ländern erworben wurden, können Sie je nach Arbeitskräftebedarf Ihren Standort frei wählen und gleichzeitig mit einer attraktiven Beschäftigung rechnen.
Die Europäische Union hilft Ihnen dabei, denn sie schafft im Zuge der Angleichung gesetzlicher Rahmenbedingungen innerhalb ihres Binnenmarktes die Voraussetzungen für eine unkomplizierte Mobilität. So sind Sie zur Aufnahme einer Arbeit in Italien berechtigt, sofern Sie aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraumes oder der Schweiz stammen. Dies gilt europaweit für alle Staatsangehörigen der betreffenden Mitgliedsländer. Der Zwang zu einer Arbeitserlaubnis entfällt. Sie genießen damit die gleichen Rechte wie ortsansässige Italiener. Beschränkungen gibt es lediglich bei bestimmten Stellen im öffentlichen Dienst.
Wer sich in Italien auf Arbeitssuche begibt, sollte bedenken, dass auf wirtschaftlicher Ebene ein starkes Gefälle zwischen dem Norden und dem Süden besteht. Dort, wo es oft am schönsten ist, sind leider nur wenige Stellen zu vergeben. Der sehr stark industrialisierte Norden erscheint mit seinen Ballungsgebieten weniger anziehend, garantiert seiner Bevölkerung aber eher einen festen Arbeitsplatz. Nicht umsonst leben hier zwei Drittel der Bevölkerung Italiens.
Die Rahmenbedingungen für den Arbeitsmarkt entwickeln sich positiv, aber noch hat das Land einiges aufzuholen: Während in Teilen des Nordens in 2008 schon fast Vollbeschäftigung herrscht, werden in den landwirtschaftlich geprägten südlichen Regionen hingegen Arbeitslosenquoten von 30 % erreicht.
Als Gründe für den positiven Trend werden Lohnzurückhaltung, flexiblere Arbeitsmärkte und steuerliche Förderungen genannt. Die Kehrseite der Medaille sind niedrige Nettolöhne und ein sehr bescheidenes Lohnwachstum. Die Arbeitsmarktreform von 2004 äußert sich zwar zum Nachteil der Beschäftigten in befristeten Arbeitsverhältnissen, Zeitverträgen, Arbeitsplatzteilung und projektorientierten Arbeitsverträgen, aber erleichtert die Entscheidung der Unternehmen zur Einstellung weiterer Arbeitskräfte.
Aktuelle Informationen zu Beschäftigungs- und arbeitsmarktpolitischen Entwicklungen können Sie den Studien des Europäischen Beschäftigungsobservatoriums (EBO) entnehmen. Die von Arbeitsmarktexperten verfassten regelmäßigen Berichte und schriftlichen Veröffentlichungen geben den Stellenwert einzelner Berufsgruppen wieder. Besonders gute Aussichten haben momentan zum Beispiel Fachkräfte der Informationstechnik. Die vierteljährlichen Berichte werden auf der EBO-Webseite www.eu-employment-observatory.net veröffentlicht.
Um allgemeine Wirtschaftsdaten und branchenspezifische Trends in Erfahrung zu bringen, können Sie sich an die Bundesagentur für Außenwirtschaft wenden. Auf der Seite www.bfai.de wählen Sie zunächst das Land und gegebenenfalls die gewünschte Branche und das Thema aus.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und arbeiten in Italien. Klicken Sie hier, um ein Exemplar zu bestellen.