Erst in den 80er Jahren wurde die Möglichkeit der Scheidung eingeführt, bis 1988 durften keine Frauen ins Parlament berufen werden. Erst in den letzten Jahren kam ein Umdenken in der Politik dazu, inzwischen beträgt der Frauenanteil im Parlament mehr als je zuvor.
Allerdings kann diese Entwicklung nicht darüber hinweg täuschen, dass Frauen in Spanien weiterhin zahlreichen Problemen bei der Vereinbarung von Beruf und Familie ausgesetzt sind. Der Staat gewährt für Familien weniger Hilfen als die meisten anderen EU-Länder und das hat eine Doppelbelastung der Frauen zur Folge.
Schlechte Bezahlung und hohe Frauenarbeitslosigkeit
Auch die Benachteiligung bei den Löhnen ist wesentlich größer als in anderen EU-Staaten. 28% der Spanierinnen werden trotz gleicher Arbeit schlechter bezahlt als Männer. Dazu kommt eine steigende Frauenarbeitslosigkeit, die doppelt so hoch wie im EU-Durchschnitt ist. Offiziell sind in Spanien doppelt so viele Frauen arbeitslos wie Männer und leiden extrem unter befristeten Vertragsverhältnissen.
Selbst neben dem Arbeitsbereich sind spanische Frauen Problemen ausgesetzt, da sie unter der Gewalt von Männern zu leiden haben. Überspitzt kann man sagen, dass eine Frau in Spanien zwischen 16 und 44 Jahren mehr Angst vor ihrem Lebenspartner haben muss als vor Krebs. Todesursache Nummer eins in dieser weiblichen Altergruppe sind weder Krankheiten noch der Unfalltod auf der Straße, sondern die Gewalt der Machos!
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Auswandern nach Spanien 1.