Austauschprogramm Ihrer deutschen Universität
Über Austauschprogramme können Sie sich am Auslandsamt Ihrer Universität informieren, wobei die meisten Universitäten mit Sokrates/Erasmus zusammenarbeiten. Die Adressen aller Auslandsämter finden Sie im Internet unter www.hochschulkompass.de .
Sokrates/Erasmus
Hierbei handelt es sich um ein Austauschprogramm der Europäischen Union. Studenten, die zwischen drei und zwölf Monaten im europäischen Ausland studieren möchten, können sich entweder direkt bei Erasmus oder über das Auslandsamt ihrer Universität für dieses Programm bewerben. Es besteht zudem die Möglichkeit, einen Zuschuss zum Auslandsaufenthalt zu beantragenStudiengebühren werden ohnehin nicht erhoben.
- Voraussetzung ist, dass Sie bereits Ihr erstes Studienjahr (also zwei Semester) absolviert haben.
- Informieren Sie sich darüber, ob für Ihr Studienfach eine Kooperation im Rahmen des Erasmus-Programms angeboten wird.
- Erkundigen Sie sich über Bewerbungsformalitäten und -fristen, da diese von Studienfach zu Studienfach unterschiedlich sein können. Für Medizin ist beispielsweise Bewerbungsschluss am 31. Januar, für Jura am 15. Januar.
- Wurden Sie für das Programm ausgewählt, müssen Sie eine Annahmeerklärung ausfüllen sowie ein so genanntes Learning Agreement erstellen.
- Weiterhin benötigen Sie ein Referenzschreiben einer Ihrer Professoren.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter europa.eu.int oder erkundigen Sie sich direkt bei Ihrer Universität – auch auf deren Homepage finden Sie viele wichtige Informationen. Wenn Sie lediglich ein Praktikum in Spanien machen möchten, kann dieses ebenfalls von Sokrates/Erasmus gefördert werden. Das Praktikum muss allerdings einen festen Bestandteil Ihres Studiums darstellen und von dem entsprechenden Hochschulabkommen anerkannt werden.
Deutscher Famulanten Austausch
Neben dem Sokrates/Erasmus-Programm gibt es verschiedene Organisationen, die sich mit dem Austausch nach Spanien beschäftigen. Für Mediziner ist das beispielsweise der Deutsche Famulanten Austausch (DFA). Dabei handelt es sich um einen Verein, der sich mit dem internationalen Studentenaustausch befasst. Der DFA hat seinen Hauptsitz in Bonn. Weitere Informationen können Sie unter www.dfa-germany.de finden.
Der DFA unterhält in sehr vielen Städten und Universitäten Vertretungen. In Spanien arbeitet der DFA mit der Associació d’ Estudiants de Ciènces de la Salut (AECS - Katalonien) sowie mit der IFMSA Spain zusammen.
Von der AECS werden sämtliche klinischen Fächer angeboten, die Arbeitszeit beträgt ca. sieben Stunden/Tag an fünf Tagen in der Woche. Möglicher Famulaturzeitraum ist Juli und August, mögliche Orte sind Barcelona, Tarragona, Reus und Lleida. Unterkunft und Verpflegung sind frei, jedoch müssen Sie eine Kaution in Höhe von 90 bzw. 115 Euro leisten und für Handtücher und Bettwäsche selbst sorgen. Weitere Informationen erhalten Sie auch im Internet unter www.aecs.org .
Bei der IFMSA beträgt die Arbeitszeit fünf Stunden/Tag an fünf Tage in der Woche. Der Famulaturzeitraum ist abhängig von den Orten: Malaga bietet eine Famulatur von Mitte Juli bis Mitte August sowie von Mitte August bis Mitte September an, im Juli, August oder September können Sie eine Famulatur in Badajoz, Bilbao, Cádiz, Córdoba, Granada, Lugo, Madrid, Miranda de Ebro, Murcia, Oviedo, Salamanca, Santander, Santiago de Compostela, Segovia, Sevilla, Soria oder Zaragoza ableisten.
Ganzjährig bieten die Krankenhäuser von Vallodidad und Guadalajara Stellen an. Auch hier gilt wieder: Unterkunft und Verpflegung sind frei. Für eine Bewerbung beim DFA müssen Sie folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Abschluss mindestens zweier klinischer Semester,
- eine bereits abgeleistete vierwöchige Famulatur,
- ausreichende Spanisch- (bzw. Katalan-) und Englischkenntnisse sowie
- ausreichende Landeskenntnisse (in Bezug auf Geschichte,aktuelle Tagespolitik etc.).
Die Bewerbungsunterlagen müssen enthalten:
- Das in englischer Sprache ausgefüllte Anmeldeformular (dieses erhalten Sie ebenfalls auf der Website www.dfa-germany.de ) sowie drei Kopien dieses Formulars,
- zwei Passfotos (bitte notieren Sie Ihren Namen auf der Rückseite),
- Zeugniskopien,
- Bescheinigung über die bereits abgeleistete Famulatur,
- Sprachzeugnis,
- Letter of Motivation: Dabei handelt es sich um ein Anschreiben an das spanische Krankenhaus, in englischer oder spanischerSprache,
- Auslandskrankenversicherung sowie
- Einzahlungsnachweis über 100 Euro Vermittlungsgebühr
Für eine Famulatur von Januar bis Juni müssen Sie sich bis spätestens Mitte Juli des Vorjahres beworben haben, für eine Famulatur von Juli bis Dezember spätestens bis Mitte Dezember des Vorjahres. Die Unterlagen sind eine Woche vor Bewerbungsschluss bei der DFA-Vertretung an Ihrer Universität abzugeben, die diese dann nach Bonn weiterleitet. Oder Sie schicken Ihre Unterlagen direkt fristgerecht an das DFA-Büro in Bonn.
War Ihre Bewerbung erfolgreich, erhalten Sie ein Zusageschreiben, und Ihre Bewerbung wird nach Spanien weitergeleitet. Die endgültige Zusage, die Card of Acceptance (CA) erhalten Sie sodann spätestens sechs Wochen vor Beginn der Famulatur direkt aus Spanien, zusammen mit einem Evaluationsbogen.
Nach Beendigung Ihrer Famulatur sollten Sie einen Erfahrungsbericht schreiben sowie den Evaluationsbogen ausfüllen und an den DFA senden. Daraufhin erhalten Sie 50 Euro Ihrer bezahlten Vermittlungsgebühr zurück. Wenn Sie seitens des DFA oder des spanischen Krankenhauses eine Absage erhalten, wird Ihnen die Vermittlungsgebühr abzüglich von 12 Euro Bearbeitungsgebühr zurückerstattet. Das gilt allerdings nicht, wenn Sie kurzfristig absagen.
Nach dem Studium in Deutschland
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung bietet eine Reihe von Forschungsprogrammen und -initiativen mit Spanien an. Dazu zählt insbesondere das Nato-Wissenschaftsprogramm Security through Science, das Genforschungsprojekt Coordination of Genomes Research across Europe (COGENE) und die europäische Forschungsinitiative EUREKA.
Auf den Internetseiten des Ministeriums (www.internationale-kooperation.de ) finden Sie sämtliche angebotene Programme, zu denen auch Forschungsstipendien gehören.
- Security through Science: Dieses Programm unterstützt die wissenschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der NATO, wobei insbesondere Anti-Terror-Maßnahmen gefördert werden. Weitere Informationen erhalten Sie bei dem Security through Science Programm oder im Internet unter www.nato.int .
- COGENE: In diesem Programm der EU sollen nationale Genomforschungsprogramme im Gesundheitsbereich gefördert werden. Das Projekt setzt sich aus den fünf Arbeitsbereichen Öffentlichkeitsarbeit, Workshop zur Bevölkerungsgenetik, Workshop on Pharmacogenomics, Erstellung eines Berichts zum aktuellen Stand der Genomforschung in der EU und Erstellung einer europäischen Internetplattform zur Humangenomik zusammen. Weitere Informationen erhalten Sie bei dem COGENE Secretariat oder im Internet unter forum.europa.eu.int .
- EUREKA: EUREKA ist eine Initiative zur anwendungsnahen Entwicklung und Forschung in Europa. Schwerpunkte sind u.a. die Energiegewinnung, Materialforschung, Biotechnologie, Medizin sowie der Umweltschutz. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an EUREKA Brüssel; Internet: www.eureka.be .
- EURYI: Das Forschungsstipendium European Young Investigator Award bietet Nachwuchswissenschaftlern aus aller Welt die Möglichkeit, eine eigene Nachwuchsstelle aufzubauen und zu leiten. Weitere Informationen erhalten Sie bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft; Internet: www.esf.org .
- Cordis: Wenn Sie nach dem Studium promovieren möchten, bietet der EU-Dienst eine Vielzahl von freien Doktoranden- und Postdoktorandenstellen unterschiedlicher Fachrichtungen an. Cordis ist ein Informationsdienst für Forschung und Entwicklung sowie Innovationsaktivitäten in Europa. Umfassende Informationen über Cordis finden Sie im Internet unter cordis.europa.eu .
AIESEC
AIESEC ist die größte internationale Studentenorganisationen und bietet Studenten und jungen Menschen verschiedene Programme, die ihnen ihren Weg ins Ausland erleichtern sollen. Nähere Informationen erhalten Sie unter www.aiesec.org .
College Contact
College Contact vermittelt Studenten an Partneruniversitäten in Spanien, so z.B. an die European University, an die Universidad Antonio de Nebrija, an das Instituto Europeo di Design und an die Schiller International University. Möchten Sie an einer der Partneruniversitäten studieren, müssen Sie zunächst ein Bewerbungsformular ausfüllen, das Sie unter www.college-contact.com anfordern können. In diesem Formular müssen Sie u.a. Angaben zu Ihrer Person, zu Ihrem bisher erfolgten Studium und Ihrer Krankenversicherung machen. Sie haben darüber hinaus die Möglichkeit, an einem Spanischkurs teilzunehmen. Dem Antrag müssen Sie folgende Unterlagen beifügen:
- Eine Kopie Ihres Passes oder Personalausweises,
- eine Übersicht über alle bisher absolvierten Kurse und Seminare (auf englisch oder spanisch),
- zwei Passbilder,
- eine Kopie des Krankenversicherungsnachweises,
- eine Kaution in Höhe von 200 Euro, die per Kreditkarte oder durch Überweisung bezahlt werden muss sowie
- das ausgefüllte Kontaktformular von College Contact, das Sie auf den Seiten www.college-contact.com erhalten.
Sie sollten das ausgefüllte Bewerbungsformular zunächst per Fax an College Contact senden, damit diese Ihr Bewerbungsformular auf Vollständigkeit überprüfen können. Anschließend senden Sie alle Unterlagen per Post an College Contact in Münster. Diese leiten Ihre Unterlagen dann an die spanische Universität weiter. In der Regel erhalten Sie dann binnen eines Monats einen Bescheid darüber, ob Sie zugelassen wurden oder nicht.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Studieren in Spanien. Klicken Sie hier, um ein Exemplar zu bestellen.