Fahrrad
Das meist gebrauchte Verkehrsmittel in den Niederlanden ist das Fahrrad (Fiets). Wer „fietst“, ist König und benimmt sich zwar nicht immer königlich im Straßenverkehr, bekommt aber im Falle eines Unfalls fast immer Recht. Neben dem Freiheitsgefühl, welches das Fahrrad vermittelt, ist es energiesparend, stausicher und macht keine Parkplatzprobleme. Der echte Niederländer fährt bei jedem Wetter Fahrrad, ob es nun stürmt, schneit oder hagelt oder der Regen in seinen Kragen strömt. Vielleicht ist diese innere Haltung im Laufe der Jahrhunderte gewachsen, in denen die Menschen hier den Elementen Stand halten mussten. In jeder Stadt gibt es eine Art Parkhäuser für Fahrräder, wo man sie für wenigGeld überwacht unterstellen kann.
Es gibt zwar immer wieder schreckliche Unfälle mit Fahrrädern, im Allgemeinen jedoch passen die Autofahrer sehr gut auf. Kinder müssen im Alter von ungefähr zehn Jahren in der Schule ein Verkehrsexamen mit dem Fahrrad ablegen, so etwas Ähnliches wie ein Fahrradführerschein mit theoretischem und praktischem Teil auf belebten Straßen, was den Eltern die Seelenruhe erleichtert, wenn die Kleinen alleine unterwegs sind.
Inzwischen kann man als Tourist auch in allen Städten Fahrräder mieten; es gibt sogar ganze Sightseeing-Tours per Fahrrad. Informationen erhalten Sie u.a. unter www.fietsen.123.nl oder www.fietsverhuur.com .
Bus und Straßenbahn
Das Bus-, Straßenbahn- und teilweise Untergrundbahnnetz ist in den meisten Städten ziemlich gut, und man bekommt relativ schnell Anschluss. Der Bau von U-Bahnen bleibt beschränkt, weil es in dem sandigen Boden sehr schwierig ist, Tunnel zu bauen. Manchmal wird jahrelang mit stets wieder auftretenden Überschwemmungen der eben gebauten Strecken gekämpft.
Das gesamte Verkehrsnetz der Niederlande ist in Zonen aufgeteilt, so dass Fahrscheine (strippenkaart) im ganzen Land gültig sind. Inzwischen wurde auf bestimmten Strecken einer bestimmten Bahn zwischen Rotterdam und Den Haag (randstadrail) eine Chipkarte eingeführt, deren Code jedoch offensichtlich einfach zu knacken ist und die noch so viele andere Mängel aufweist, dass sie noch nicht im gesamten öffentlichen Verkehrsnetz als Fahrkarte eingeführt wurde.
Taxi
Taxis kann man telefonisch bestellen oder bei einem Taxistand. Alle Taxis haben Taxameter. Inzwischen gibt es auch kleine Motorrad- und Fahrradtaxis wie in den asiatischen Ländern. Sie sind billiger und besonders im Sommer sehr begehrt, da man das Gefühl hat, in einer Rikscha zu sitzen.
Meine persönliche Erfahrung mit Taxis ist schlecht. Erst einmal kommen sie meistens viel zu spät, manchmal mehr als eine halbe Stunde nach dem vereinbarten Termin. Außerdem sind sie ziemlich teuer und fahren ab und zu sehr seltsame Routen, die sich dann auf dem Taxameter bemerkbar machen. Einer Bekannten von mir wurde auch einmal der Transport am Bahnhof verweigert, weil die Strecke zu kurz war. Möglicherweise waren das Einzelfälle, doch haben sie zumindest bei mir zu einer gewissen Skepsis gegenüber den Taxiunternehmen beigetragen.
Greenwheels
Wenn man meistens mit dem Fahrrad, ab und zu mit dem Zug und hin und wieder mit dem Auto fahren möchte, kann man ein Abonnement für Greenwheels abschließen. In allen größeren Städten gibt es für dieses Carsharing reservierte Parkplätze. Wenn man ein Auto nötig hat, muss man es telefonisch kurz vorher für eine bestimmte Stelle reservieren. Es ist eine ziemlich ideale Lösung für umweltbewusst denkende Menschen, die nicht täglich auf ein Auto angewiesen sind.
Flugzeug
Der größte und bedeutendste internationale Flughafen in den Niederlanden ist der dicht bei Amsterdam liegende Flughafen Schiphol. Daneben sind auch Rotterdam, Maastricht- Aachen und Eindhoven kleinere, wichtige Flughäfen. Es gibt jedoch auch noch eine Vielzahl von kleinen nationalen Flugplätzen.
Die Verkehrsverbindungen nach Schiphol mit S-Bahn und speziellen Bussen sind ausgezeichnet; auch zu den anderen Flughäfen gibt es gute Verbindungen. Genauere Auskünfte erteilt die Bahn und der Fremdenverkehrsverein.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und arbeiten in den Niederlanden. Klicken Sie hier, um ein Exemplar zu bestellen.