Lifestyle
Worauf man sich mit Sicherheit verlassen kann, ist die große Kauflust der Italiener. Sie kommt besonders der Textil- und Nahrungsmittelindustrie zugute. Eine exklusive Garderobe und der Hang zum guten Essen zeugen von der Freigebigkeit und dem Unwillen, das Geld langfristig anzulegen. Zwei ständig wiederkehrende Themen in Gesprächen und den Medien sind deshalb auch Mode und Rezepte. So sind es oft Lifestyle-Themen, die regelmäßig im Zusammenhang mit Italien genannt werden.
Fußball
Eine weitere Lieblingsbeschäftigung ist der Fußballsport. Besitzt man Kenntnisse in der Materie, finden sich sofort Gesprächspartner. Man sollte davon ausgehen, dass es dem Gegenüber nicht an Fachwissen mangelt. Die meisten tifosi informieren sich bestens und sie haben auch gute Voraussetzungen: Gleich drei nationale Tageszeitungen widmen sich der populärsten Sportart; die Gazzetta dello Sport ist eine der meistgelesenen Tageszeitungen überhaupt. Von der hohen Medienpräsenz werden vor allem die international erfolgreichen Vereine Juventus Turin, AC Mailand, AS Rom und Inter Mailand bevorteilt.
Traditionen
Ein weiterer Aspekt in der italienischen Lebensart ist die Betonung der Traditionen. Die Italiener sehen ihre Stärken in der Kreativität und Fantasie und betonen die Bedeutung des italienischen Anteils an der abendländischen Zivilisation. Das erweist sich als vorteilhaft für Opernsänger wie Pavarotti und Bocelli, aber auch für das Andenken vieler Renaissancekünstler. Die Identität und das Denken prägen außerdem die bestimmende Stellung der katholischen Kirche. Ihre Moral spiegelt sich in der Bedeutung von Ehe und Familie wieder. Erst spät wird der Auszug aus dem elterlichen Haus gewagt. Viele Studenten fahren übers Wochenende gerne zu ihren Eltern und nehmen auch längere Strecken in Kauf.
Italienisches Chaos
Als weitere italienische Spezialität, aber entschieden negativer Aspekt wird die Tendenz zum Chaotischen bemerkt. Berüchtigt sind in diesem Zusammenhang besonders der Verkehr und die öffentliche Verwaltung. Tatsächlich ist die Suche nach hohen organisatorischen Standards und deutscher Disziplin vergeblich. Mindestens genauso wichtig wie die Einhaltung formaler Erfordernisse istdaher ein ständiges Üben in Geduld. Auch wenn man alle Bedingungen erfüllt, muss man mit Verzögerungen rechnen und sich auf einen Neuversuch einstellen. Das in der deutschen Mentalität oft wahrzunehmende Beharren auf dem eigenen Recht ist hier nur hinderlich. Man sollte darum bemüht sein, sich für Behördengänge viel Zeit zu lassen und die Sachverhalte nicht allein aus der eigenen Perspektive zu betrachten, sondern seine diplomatischen Fähigkeiten unter Beweis stellen.
Dieser Artikel ist ein Auszug aus Leben und arbeiten in Italien. Klicken Sie hier, um ein Exemplar zu bestellen.