Lots of Britishness
Nicht veraltet, sondern einfach nur typisch britisch sind die zwei Hähne am Waschbecken – einer für Warm und einer für kalt. Der Wasserzähler muss manchmal erst beim Versorger beantragt werden, denn es gibt auch die Flatrate-Zahlweise ohne Zähler. Doch die ist eine teure Option.
Der urige britische Baustil, geprägt von roten Backsteinhäusern mit weißen Sprossenfenstern und bunten Haustüren, macht einen guten Teil des Charmes aus, den das Leben in good old Britain bietet. Innen sind die Häuschen meist so charmant wie von außen, mit viel Teppich (auch im Badezimmer nicht ungewöhnlich), oft pastell-farbenen Wänden, Stuck, Kamin-Sims im Wohnzimmer, auch wenn kein Kamin da ist. Und Klopfer an den Haustüren. Die auch benutzt werden wenn die Klingel mal wieder nicht funktioniert.
Außer Urigem gibt es dann allerdings auch noch Pfusch. Der rührt nicht von fehlender handwerklicher Begabung. Es wird nur nicht jeder Mangel auch als solcher angesehen. Es gibt eben die sprichwörtliche Deutsche Gründlichkeit und mit gutem Grund keine britische. Man könnte es auch so ausdrücken: „As long as it works, you’re alright mate... Oh, it doesn’t? Well let’s have a cup of tea then.”
Häuser und Wohnungen
Wohnen kann mitunter wesentlich teurer sein als in Deutschland. Miet- und Kaufpreise wie in München oder Hamburg sind bei weitem nicht das obere Ende der Skala. Das gilt vor allem für Teile des Südens. Unangefochten an der Spitze steht, selbstredend, der Großraum London. Zur Suche und zum Preisvergleich sind unter anderen diese Portale empfehlenswert:
- nethouseprices.com – wie der Name schon sagt, ein Portal zur Preisrecherche
- zoopla.co.uk
- home.co.uk
- rightmove.co.uk
Natürlich braucht man irgendeine Form von Adresse für die Suchmaske. Um eine Postleitzahl (postcode) für den Wunschort zu finden - oder umgekehrt - kann man den "postcode finde" der Post benutzen. Mit Orts- und Straßennamen kann man sich ja leicht auf Google-Maps versorgen.
WG-Zimmer
Möbliert angebotene Zimmer sind in England häufig. Das ist besonders praktisch und günstig, wenn man nur auf Zeit und mit kleinem Budget umzieht. "Möbliert" kann bedeuten Bett, Schrank, Tisch oder auch voll ausgestattet mit allem drum und dran. Meistens ist die Ausstattung sehr einfach. Man sollte auf jeden Fall vorher abklären, was das möblierte Zimmer alles beinhaltet. Falls das ein oder andere Möbelstück fehlt, die Matratze zu eklig ist, oder das perfekte Zimmer unmöbliert doch angeboten wird, gibt es trotzdem Abhilfe: IKEA gibt es auch in England und Argos ist ein großer Versandhandel, wo man alles bekommt, außer Kleidung. Dort kann man sich schon für wenige hundert Pfund komplett einrichten.
Apropos günstig. Hier ein Praxistipp zum Thema Betten: Wer billig einkaufen will, sollte sich kein sogenanntes „Divan Bed“ zuzulegen. Das sind traditionelle Boxspring-Betten, die nur mit ordentlicher Matratze zu ertragen sind. Eine billige Stahlfedermatratze auf einem Holzkasten ist nämlich so angenehm wie eine Rückenmassage mit Hammer und Meißel.
Zimmer finden kann man hier:
- easyroommate.com – Profil erstellen vor der Suche ist Pflicht. Damit die Kontaktdaten sichtbar sind, muss entweder Sucher oder Anbieter Premium-Mitglied sein.
- spareroom.co.uk – Um auf die Anzeigen zu reagieren, die jünger als eine Woche sind, braucht man die Premium Mitgliedschaft (hier "Early Bird Access" genannt).
- intolondon.com – Funktioniert nach dem selben Prinzip wie spareroom, ist aber auf den Großraum London spezialisiert.
- gumtree.com – das kostenlose Kleinanzeigen-Portal zum Suchen und Anbieten von so ziemlich allem
Für Studenten kommen in der Regel nur Wohnheime (student halls) oder WGs in Frage. Doch auch für berufstätige Singles ist es in den sehr teuren Gegenden absolut üblich, sich Häuser und Wohnungen zu teilen. Gerade in London reicht ein durchschnittliches Gehalt nicht für eine durchschnittliche Wohnung.
Ein letzter Tipp: Man muss beim Durchsehen von Anzeigen darauf achten, dass Angaben zu Mietpreisen sowohl pro Monat als auch pro Woche gemacht werden. Es ist beides gleich üblich. Will man den Wochen-Mietpreis auf den Monat umrechnen, rechnet man: (Wochenpreis : 7) x 30.
Dieser Artikel ist ein Auszug von der Website Living In Britain . Dort finden Auswanderer, Studenten und Reiselustige jede Menge Tipps und Erfahrungsberichte zum Leben und Einleben auf der Insel.