Der durchschnittliche Franzose spricht Französisch – und damit basta! Wenn Sie Frankreich wirklich kennenlernen wollen, sollten Sie sich daher unbedingt einige Sprachkenntnisse aneignen.
Selbst in Touristengebieten werden Sie immer wieder in Situationen geraten, in denen Sie Französisch-Kenntnisse benötigen. In vielen Situationen, z.B. bei der Wohnungssuche oder einer Taxifahrt, sind Sprachkenntnisse oftmals sogar ein „Muss“. Neben diesen praktischen Gesichtspunkten werden Sie Ihren Aufenthalt in Frankreich selbst mit rudimentären Sprachkenntnissen mehr genießen.
Französisch lernen
Es gibt viele Möglichkeiten, Französisch zu lernen, von traditionellen Lehrbüchern über Videos bis hin zu Online-Kursen. Trotz Werbesprüchen wie „Französisch lernen in 30 Tagen“ gibt es allerdings keine Abkürzung zu einem fließenden mündlichen und schriftlichen Sprachverständnis.
Nach dem Erlernen eines Grundwortschatzes heißt der beste Weg immer noch: Üben, üben, üben!! Ihre Sprachkenntnisse werden sich dabei sehr viel schneller verbessern, wenn Sie es schaffen, eine Zeitlang keine andere Sprache außer Französisch zu sprechen, auch nicht Ihre Muttersprache.
Viele Ausländer in Frankreich zeigen leider die Tendenz, sich mit anderen Ausländern zusammenzuschließen, oftmals aus Ihrem Heimatland. Dies kann natürlich ein Halt in der Fremde sein, wird Ihre Sprachkenntnisse aber natürlich kaum verbessern.
Im Idealfall sollten Sie daher eine Zeitlang nur noch französische Zeitungen lesen, französische Filme und Fernsehen sehen und französisches Radio hören. Und natürlich so oft wie möglich den Kontakt zu Franzosen suchen – selbst ein kurzes Gespräch mit dem Bäcker oder Nachbarn bringt Sie weiter!
Keine Angst vor Fehlern
Vermeiden Sie zudem den Fehler, zunächst die Grammatik „unter Kontrolle bringen zu wollen“. Ein grammatikalisch perfektes Französisch ist zwar sehr schön, aber leider auch alles andere einfach. Und eine perfekte Deklination sämtlicher Verbformen wird zu Ihrer Kommunikationsfähigkeit zunächst so gut wie nichts beitragen! Überwinden Sie daher Ihre Scheu und sprechen Sie, auch wenn es anfangs noch so grauenvoll klingt!
Das französische Fernsehen ist eine gute Art, Ihre Sprachverständnis zu verbessern. Fernsehen ist kostenlos und bietet Ihnen ein „natürliches“ (und vor allem schnelles) Französisch, wie Sie es auch auf der Straße hören. Erwarten Sie nicht, am Anfang alles zu verstehen (vor allem in Talkshows), dies schaffen selbst manche Franzosen nicht. Je mehr Sie sehen und hören, desto schneller werden Sie zusätzliche Wörter und Redewendungen aufschnappen. Sie werden überrascht sein, wie viel und wie einfach Sie durch diese Art des „passiven Lernens“ hinzulernen.
Sprachkurse
Zum Erlernen von ersten Grundkenntnissen ist natürlich ein Französischkurs sinnvoll. Hier gibt es eine ganze Reihe von Optionen: Viele Universitäten bieten Französischkurse an (für Austauschstudenten oftmals sogar kostenlos). Zudem gibt es eine Reihe von Sprachschulen in allen Qualitäts- und Preiskategorien.
Die meisten Französischkurse in Frankreich werden ausschließlich auf französisch abgehalten, dies gilt auch für Anfängerkurse. Falls Sie relativ schnell erste Kenntnisse erlangen müssen, sollten Sie zunächst einen Intensivkurs in Erwägung ziehen. Ansonsten ist es jedoch effizienter, einen weniger intensiven Kurs über einen längeren Zeitraum hinweg zu belegen.
Informationen zu Sprachkursen bieten auch die folgenden Internetseiten:
- ADPF (Association for the promotion of French Languages): www.diplomatie.gouv.fr/education/langue_fr/fle/formation
- SOUFFLE Groupement professionnel des organismes d'enseignement du français langue étrangère: www.souffle.asso.fr
- Groupement des centres d'enseignement du français langue étrangère en France: www.fle.fr
Privatstunden
Alternativ können Sie auch Privatstunden nehmen. Ein guter Lehrer kann Ihren Lernerfolg hierbei deutlich beschleunigen. Privatkurse kosten ca. €15-23 pro Stunde. Die meisten Sprachschulen vermitteln auch Privatstunden, doch eine direkter Kontakt mit einem privaten Lehrer ist normalerweise kostengünstiger.
Bei der Auswahl Ihres Lehrer sollten Sie darauf achten, dass Sie mit dessen Lehrstil zurechtkommen und sich wohlfühlen. Am besten sollten Sie Freunde und Bekannte um Empfehlungen bitten. Aushänge von privaten Sprachlehrern finden Sie oftmals auch an den schwarzen Brettern der Universitäten und Sprachschulen.
Sprachaustausch
Eine interessante und kostenlose Alternative ist ein Sprachaustausch ( échanges), in dem Sie vor allem Konversation üben. Hierzu treffen Sie sich mit einem Franzosen, der Ihre Muttersprache lernen will, und unterhalten sich abwechselnd in beiden Sprachen. Dies ist natürlich auch eine gute Möglichkeit, um neue Leute und Freunde kennenzulernen.
Die meisten Universitäten und Sprachschulen führen eine Liste von Franzosen, die an einem Sprachaustausch interessiert sind. In unserem Forum finden Sie zudem eine Reihe von Gesuchen für einen Sprachaustausch und können selbst ein Gesuch aufgeben.
Wörterbücher
Egal wie Sie Französisch lernen – ein gutes Wörterbuch sollte auf keinen Fall fehlen. Wenn Sie Ihre Sprachkenntnisse sehr weit ausbauen wollen, sollten Sie sich einen Großband des Larousse oder Petit Robert besorgen. Anfänger sollten zunächst immer ein kleines zweisprachiges Mini-Wörterbuch im Taschenformat mitführen (z.B. Collins or Hachette), und dieses dann später evtl. gegen ein größeres Wörterbuch austauschen.