Sprachen

Sprachen und Dialekte in der Schweiz

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Die Schweizer Sprachvielfalt beeindruckt viele Ausländer. Auf einem kleinen Territorium vereint die Schweiz vier offizielle Sprachen: Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.

Die Verteilung der Sprachen ist heute wie folgt: (Schweizer-) Deutsch wird von 63,9% der Bevölkerung gesprochen, Französisch von 19,5%, Italienisch von 6,6% und Rätoromanisch von 0,5%. Die verbleibenden 9,5% fallen auf den Bevölkerungsteil, der eine Fremdsprache als Muttersprache hat.

Theoretisch sind alle vier Sprachen in der Schweiz gleichberechtigt. In der Praxis ist dies jedoch häufig nicht der Fall, da die kleineren Sprachgruppen trotz Ihrer Homogenität um Ihre politische und wirtschaftliche Einflussnahme kämpfen müssen. Laut Schweizer Gesetzgebung sind Deutsch, Italienisch und Französisch die offiziellen Amtssprachen der Schweiz, während das Rätoromanische ''nur'' eine offizielle Sprache zur Kommunikation mit der Romanisch-sprechenden Bevölkerungsgruppe gilt. Deutsch, Französich und Italienisch hingegen gelten im Parlament, der Vewaltung und der Armee als gleichgestellte Sprachen.

Laut Schweizer Gesetzgebung muss jedes Schulkind mindestens eine zweite Sprache lernen. Englisch wird zunehmend schon ab einem jungen Alter gelernt, oftmals schon vor einer zweiten nationalen Sprache.

Je nach Ihrem Wohnort sind Sie mit einer oder zwei lokalen Sprachen konfrontiert (beachten Sie, dass einige Städte wie Bern, Freiburg oder Valais offiziell zweisprachig sind). Die ''Schweizer Art'' der Aussprache unterscheidet sich hierbei oftmals signifikant von dem, was Sie aus anderen Ländern gewöhnt sind.

Schwytzerdütsch

Das Schweiz Deutsch (Schwytzerdütsch) wird in den deutschsprachigen Gegenden der Schweiz gesprochen und ist für viele Ausländer eines der eigenartigsten Phänomene der Schweiz. Es ist im eigentliche Sinne keine eigene Sprache, sondern eine Ansammlung von lokalen Dialekten und Akzenten.

Falls Ihre Muttersprache Deutsch ist oder Sie Deutsch im Ausland gelernt haben, werden Sie am Anfang wahrscheinlich kein einziges Wort verstehen, wenn die Schweizer unter sich kommunizieren. Machen Sie sich hierüber keine Sorgen: Aufgrund der Vielzahl von regionalen und lokalen Dialekten haben selbst die deutschsprachigen Schweizer untereinander Verständigungsprobleme im Schwytzerdütsch.

Viele Schweizer sprechen zudem Hochdeutsch, obwohl Sie dieses oftmals nicht mögen und als Fremdsprache betrachten. Da sich die deutschsprachigen Schweizer bis heute nicht auf eine offizielle Schreibweise oder Grammatik einigen konnten (selbst das Wort Schwytzerdütsch wird unterschiedlich buchstabiert), wird als Schriftsprache Hochdeutsch genutzt.

Falls Sie in der Schweiz studieren oder arbeiten wollen, kommen Sie mit Hochdeutsch normalerweise recht weit (solange Sie nicht als Radio- oder Fernsehmoderator arbeiten wollen). Allerdings können Sie bei den Schweizern einige Sympathiepunkte gewinnen, wenn Sie den Schweizer Singsang nachahmen können und die lokalen Anwohner in Ihrem regionalen Dialekt verstehen.

Französisch

Französisch wird in den Kantonen Genf, Jura, Neuchâtel und Vaud gesprochen, sowie in Teile von Bern, Freiburg und Valais. Die Romandie (so heißt die französischsprachige Schweiz) hatte ebenfalls eigenständige Dialekte, die allerdings von der Kirche und den Schulen unterdrückt wurden.

Heute gleicht das Französisch der Schweiz dem Französisch in Frankreich. Allerdings gibt es einige kleinere Unterschiede. So sagen die Schweizer beispielsweise nonente statt quatre-veingt-diz, was vielen Ausländern letztlich einfacher und logischer erscheint.

Italienisch

Italienisch wird in den südlichen Tälern bis St.Gotthard, Lukmanier, San Bernardino, Maloja und zum Bernina-Pass gesprochen. Die Region beinhaltet den gesamten Kanton Ticino sowie die Täler von Misox/Calanca, Bergell/Bregaglia und Poschiavo im Kanton Graubuenden (Grisons). Das Italienisch in der Schweiz wird meist mit einem lombardischen Akzent gesprochen.

Rätoromanisch

Die Täler von Rhaetia (heute Graubuenden/Grisons) wurden 15 vor Christus von den Römern erobert, was zur ''Lateinisierung'' der Anwohner führte. In der Isolation der Täler entwickelten sich neben dem Italienischen mindestens fünf verschiedene Sprachen - ein linguistisches Phänomen in einer solch kleinen Region ohne ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum. Als Ausländer werden sie das Rätoromanisch jedoch kaum brauchen.

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